28.03.2024 •

    9. Fachkolloquium Zahnmedizin im Kloster Banz

    C. Bornemann

    Blick ins Auditorium
    Bundeswehr/Lukas Hufsky

    Vom 18.–20.07.2023 fand in bewährter Tradition zum neunten Male das Fachkolloquium Zahnmedizin im Bad Staffelsteiner Kloster Banz statt. Die Gemeinschaftsveranstaltung der Deutschen Gesellschaft für Wehrmedizin und Wehrpharmazie (DGWMP) und des Zahnärztlichen Bezirksverbandes (ZBV) Oberfranken war mit insgesamt 260 Teilnehmern, darunter über 100 zivile ZahnärztInnen, auch in diesem Jahr wieder ein voller Erfolg.  

    Nach Eröffnung der Dentalausstellung und Grußworten des Präsidenten der DGWMP, Generalstabsarzt a. D. Dr. Schoeps, dem Präsidenten der Bundeszahnärztekammer, Prof. Dr. Benz, dem Präsidenten der Landeszahnärztekammer Baden-Württemberg und Vorsitzenden des Vorstandes der Kassenzahnärztlichen Vereinigung (KZV) Baden-Württemberg, Dr. Tomppert, dem Vorsitzenden des Vorstandes der KZV Bayern, Oberstarzt d. R. Dr. Schott, sowie dem Leitenden Zahnarzt der Bundeswehr, Oberstarzt Dr. Rentschler, führte der Vorsitzende des Arbeitskreises Zahnmedizin der DGWMP, Oberstarzt d. R. Dr. Kathke, durch das wissenschaftliche Programm. 

    Als erster Referent berichtete Oberstarzt Dr. Rentschler über aktuelle Themen und Belange aus dem Fachbereich Zahnmedizin. Dabei verwies er auf den Tagesbefehl des Bundesministers der Verteidigung vom 15.06.2023 zur nationalen Sicherheitsstrategie, aus dem als wesentliche Erkenntnis der Zeitenwende die Notwendigkeit zur „Wehrhaftigkeit“ hervor geht. In diesem Zusammenhang spiele die Dental Fitness Class (DFC) eine wesentliche Rolle als Kernindikator für die Einsatzbereitschaft der Truppe. Anschließend stellte der Vortragende die Arbeit der in diesem Jahr eingerichteten Projektgruppe „Zahnmedizin in der Bundeswehr“ und deren Ergebnisse, die insbesondere auch in das Arbeitspaket Zahnmedizin der Arbeitsgruppe Zielbild 2031 einfließen werden, vor. Hohe Priorität hat hierbei u. a. die durchgängige Stärkung der fachlichen Führung auf allen Ebenen. Abschließend hob Oberstarzt Dr. Rentschler die positive Entwicklung im Bereich der kurativen Leistungserbringung positiv hervor.  

    Im nachfolgenden Vortrag stellte Oberstarzt Dr. Kladny, Klinische Direktorin der Abteilung XXIII des Bundeswehrkrankenhauses Ulm, eindrucksvoll das interdisziplinäre „Dream-Team“ zur Behandlung von Patienten und Patientinnen mit obstruktiver Schlafapnoe vor und stellte dabei die besondere Rolle der Zahnmediziner bei der Früherkennung des Krankheitsbildes heraus. Sie gab wichtige Tipps für den Praxisalltag, sowie die klare Take-Home Massage „Tiefblick bei der jährlichen Kontrolluntersuchung!“ mit auf den Weg. 

    Ein weiteres Highlight der Veranstaltung war der hochkarätig besetzte Mittwoch. 

    Erstmalig ist es gelungen, dass eine Alma Mater – hier die Universität Regensburg – mit ihren Lehrstuhlinhabern das breite Spektrum der Zahnmedizin an einem Fortbildungstag abdeckte. 

    Prof. Dr. Buchalla, Direktor der Poliklinik für Zahnerhaltung und Parodontologie, vermittelte wertvolle therapeutische Erkenntnisse und Vorgehensweisen zur erfolgssicheren Behandlung von Zähnen mit pulpanaher Karies und deren Vitalerhaltung. 

    Prof. Dr. Dr. Reichert, Direktor der Klinik und Poliklinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, setzte mit einem eindrucksvollen Einblick über neue Trends in der zahnärztlichen Chirurgie und Implantologie fort. 

    Hilfreich für den Behandlungsalltag waren die im Anschluss durch Prof. Dr. Hahnel, Direktor der Poliklinik für Zahnärztliche Prothetik, dargestellten „Do’s and Don’ts“ in der Implantatprothetik. 

    Zum Abschluss des Tages erläuterte Prof. Dr. Dr. Proff, Direktor der Poliklinik für Kieferorthopädie, wie komplexe Fälle mit kieferorthopädischen Maßnahmen im interdisziplinären Ansatz vorhersagbar und erfolgreich gelöst werden können. 

    Am Donnerstag widmeten sich die militärischen Teilnehmer internen Themen. 

    Oberstarzt Hemme, Leiter Zahnmedizin des Sanitätsunterstützungszentrums München, griff mit seinem Vortrag über das aktualisierte Standardisierungsübereinkommen der NATO „STANAG 2466“ die Bedeutung der DFC und deren Vergabe im Rahmen der regelmäßigen Begutachtung auf. Er wies insbesondere auf die Notwendigkeit der individuellen Betrachtung und Risikoeinschätzung jedes Einzelfalls, unter Berücksichtigung der jeweiligen einsatzspezifischen Gegebenheiten, hin. 

    Oberstarzt Dr. Weidling, Referatsleiter im Kommando Sanitätsdienst der Bundeswehr und Leiter der Projektgruppe Zahnmedizin in der Bundeswehr, stellte die Arbeitsergebnisse der beiden durchgeführten Workshops vor und bedankte sich bei allen Teilnehmern für ihr Engagement im Rahmen der Projektarbeit. 

    Oberfeldarzt Konzack vom Bundesamt für das Personalmanagement der Bundeswehr trat in Kloster Banz erstmalig in ihrer Funktion als Personalführerin auf. Sie berichtete über Neuerungen der diesjährigen Berufssoldatenauswahlkonferenzen und stellte die Bedarfsträgerforderungen und Eignungskriterien zur Besetzung von Dienstposten der Dotierungsebene A15 vor. 

    Neben dem wissenschaftlichen Programm konnten sich die Teilnehmer in der umfangreichen Industrieausstellung über die neusten Medizinprodukte und technischen Verfahren in vielen Bereichen der Zahnmedizin informieren. Auch der gesellschaftliche Anteil kam bei all dem nicht zu kurz. So luden die Gesellschaftsabende zum Verweilen ein und förderten sowohl den zivil-militärischen als auch den kameradschaftlichen und kollegialen Austausch. 



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