Hautaffektionen nach S-Lost Exposition

Simone Rothmiller, Franz Worek, Dirk Steinritz

Trotz Ächtung durch das Chemiewaffenübereinkommen geht vom chemischen Kampfstoff Schwefel-Lost (S-Lost) auch heute noch eine Bedrohung aus. Nach Kontakt mit der Haut treten mit zeitlicher Latenz Rötung, Blasenbildung, Ulzerationen und Wundheilungsstörungen auf. Der Artikel beschreibt diesen klassischen Verlauf anhand eines Vergiftungsfalls mit S-Lost in einem Chemiebetrieb in Deutschland.

Der Schädigungsmechanismus von S-Lost ist äußerst komplex und bis heute nicht vollständig verstanden, sodass eine spezifische Behandlung nicht existiert. Bei der Wundheilung spielen mesenchymale Stammzellen eine entscheidende Rolle: Diese migrieren in das geschädigte Areal und regen dort Zellen zur Regeneration des zerstörten Gewebes an oder differenzieren selbst in Zellen des Zielgewebes. S-Lost stört die Funktion dieser Stammzellen in empfindlichem Maße: Die Migration bleibt nahezu aus, das sekretorische Profil der Stammzellen wird signifikant beeinflusst und ihr Teilungsverhalten ist gestört. Diese dysfunktionalen Eigenschaften werden als zelluläre Seneszenz bezeichnet.

Der Artikel beschreibt unsere Untersuchungen zur durch S-Lost induzierten Seneszenz in humanen mesenchymalen Stammzellen und diskutiert diesen Aspekt als möglichen neuen Therapieansatz von nicht heilenden Hautwunden nach S-Lost Exposition.

Den ausführlichen Artikel lesen Sie hier.


Verwandte Artikel

Clinical Pathway der Funktionsdiagnostik bei endokriner Hypertonie im Sanitätsunterstützungszentrum Wilhelmshaven

Clinical Pathway der Funktionsdiagnostik bei endokriner Hypertonie im Sanitätsunterstützungszentrum Wilhelmshaven

Die arterielle Hypertonie ist die häufigste klinische Diagnose in den westlichen Ländern. Die sekundären Ursachen der Hypertonie umfassen renale Pathologien sowie endokrine Erkrankungen.

Wehrmedizinische Monatsschrift 4/2024

Affinitätsaufreinigung von nikotinischen Acetylcholinrezeptoren aus nativen mikrosomalen Zellmembranfragmenten von Tetronarce californica mittels immobilisiertem α-Bungarotoxin

Affinitätsaufreinigung von nikotinischen Acetylcholinrezeptoren aus nativen mikrosomalen Zellmembranfragmenten von Tetronarce californica mittels immobilisiertem α-Bungarotoxin

Trotz ihrer weltweiten Ächtung sind chemische Waffen auch heute noch eine aktuelle Bedrohung. Die direkte Folge einer Nervenkampfstoffintoxikation ist eine cholinerge Krise, die unbehandelt zum Tod führt.

Wehrmedizinische Monatsschrift 1-2/2024

Klinisch-pharmazeutische Diplomprojekte am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Klinisch-pharmazeutische Diplomprojekte am Bundeswehrkrankenhaus Hamburg

Arzneimittel stellen wichtige Therapieoptionen dar. In klinischen Studien haben diese vor der Marktzulassung in den betreffenden Indikationen und Patientengruppen ihre Wirksamkeit unter Beweis gestellt.

Wehrmedizin und Wehrpharmazie 4/2023

Meist gelesene Artikel

Photo

So geht Wundbehandlung heute

Eine Umfrage zeigt, dass beim Thema Wundbehandlung nach wie vor erhöhter Aufklärungsbedarf bei Patienten besteht: Demnach versorgen mehr als zwei Drittel der Befragten ihre Alltagsverletzungen…

Photo

KARL STORZ: Partner der Wehrmedizin

Seit der Gründung 1945 ist KARL STORZ zu einem weltweit agierenden Unternehmen in der Herstellung und im Vertrieb von Endoskopen, medizinischen Instrumenten und Geräten in der Human- und…